Wiesn Tagebuch – noch 5 und der Rest von heute

Wiesnbüro

Das Zelt steht. In seiner ganzen Pracht. Mit Bänken und Tischen und mit einer Küche. Und natürlich auch mit einem Büro. Jetzt heißt es: einräumen. Ein Wiesnbüro ist eigentlich nichts anderes wie jedes andere Büro auch – mit dem Unterschied, dass es eben nur für die Wiesn eigeräumt wird und danach wieder ausgeräumt wird.

Schreibtische, Computer, Regale und Schränke. Druckerpapier, Einlassbändchen, Büroklammern und ein kleiner Kühlschrank. Schließlich müssen die Mitarbeiter im Büro zwischendurch auch mal was Kühles trinken.

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Und kaum bin ich im Büro angekommen, klingelt auch schon das Telefon: „Freilich Guppi, i bin scho in der Bratwurst, kommst vorbei? Ja klar, deine Bandl und Gutscheine sind hergerichtet.“ Das ist der Wortlaut meines erstens Telefonats. Und den wiederhole ich am heutigen Tag gefühlte 2 Millionen mal. Selbstredend würden unsere Gäste ihre Bandl und Gutscheine auch zugeschickt bekommen, wollen sie aber gar nicht. Weil unsere Gäste es so wenig wie ich erwarten können, dass sie das Zelt endlich betreten dürfen. Verstehe ich. Das erste mal Wiesnluft schnuppern ist einfach was ganz besonderes.

Unendlich warm ist es hier oben unter dem Dach unserer kleinen Fachwerkhütte. Lorenz der Planet knallt vom Himmel, wie es nur in Bayern geht. Wir schreiben es zwar Mitte September, das tut unseren Hochsommerlichen Temperaturen aber keinerlei Abbruch.

Verrücktes Gefühl so mit Short und T-Shirt, Flip-Flops und wilder Mähne im Zelt – fühlt sich noch gar nicht an wie Wiesn – sind ja auch noch ein paar Tage. Und es riecht auch noch nicht nach Wiesn. Nicht nach Bier, nicht nach gebrannten Mandeln und nicht nach Schweinswürstl. Und der typische Lärm fehlt auch. Kein Gelächter, keine ratternden Fahrgeschäfte und vor allem – keine Musik. Telefon klingelt schon wieder. Sorry, muss weiter arbeiten. Morgen gibt’s neues von der Wiesn.

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