Früher aß man Nudeln
Später liebte man Pasta
Heute verabscheut man Kohlehydrate
Pasta! Ein italienisches Lebensgefühl. Lang oder kurz, gedreht oder grade, Penne und Fussili, Spaghetti und Bavette. Sie haben eines Gemeinsam: Kohlehydrate. Und zwar richtig viel! 100g gekochte Nudeln bestehen zu ca. 70g aus Wasser und zu ca. 25g aus Kohlehydraten. Kohlehydrate sind Energie für den Körper, denn bei der Verdauung werden sie in Blutzucker umgewandelt. In rasender Schnelle. Das erklärt auch, warum Nudeln nicht wirklich satt machen. Es befindet sich nun also frischer Zucker in unserem Blut. Zucker im Blut bedeutet, dass der Körper Insulin ausschüttet. Damit beginnt der Körper aufzuhören Fett zu verbrennen. Der Körper braucht nämlich jetzt keine weitere Energie mehr aus dem Fett – er hat ja jede Menge Zucker. Das Insulin transportiert den Zucker jetzt in die Muskeln, hier wartet er darauf verbrannt zu werden. Bei sportlichen Menschen gar kein Problem – im Gegenteil, die brauchen dieses „Glykogen“ sogar dringend. Der Otto-Normal-Nudelesser jedoch braucht diese zusätzliche Energie nicht. Der Glykogen-Speicher ist voll. Der Körper muss den Zucker also anders los werden. Gesagt, getan. Der überschüssige Zucker wird in Fett umgewandelt. Die Fett-Zellen bekommen jetzt das Signal: „holt euch was ihr kriegen könnt – im Blut ist genug Fett!“ Alles Fett muss weg, nur wo soll der Körper damit hin? Genau! Auf die Hüften. Da ist immer Platz.
Was tun wir nun mit dieser Erkenntnis? Keine Nudeln mehr essen? Komplett auf Kohlehydrate verzichten?
Grundsätzlich ja! Zumindest dann, wenn wir unserem Körper was gutes tun wollen, gesund bleiben wollen und auch noch auf die Linie achten müssen. Denn was passiert mit unserer Zimmerpflanze, wenn wir pausenlos Wasser rein schütten? Genau! Sie ertrinkt. Ganz einfach. Ohne Wasser allerdings vertrocknet sie. Ähnlich ist es auch bei uns mit den Kohlehydraten. Ein zu viel überfordert unseren Körper. Geben wir dem Körper aber die Möglichkeit den Zucker zu „verwerten“ dann ist das mit den Kohlehydraten auch kein Problem mehr.
Nudeln sind unser Sportmotor!
Und noch was: die Menge und die Häufigkeit macht es aus. Und natürlich ist jeder Stoffwechsel anders. Das kann man sich ungefähr so vorstellen wie bei Autos. Der eine hat einen starken Motor, der andere einen schwachen. Der eine braucht Diesel, der andere Benzin, der nächste fährt mit 5l 100km und der übernächste braucht für die gleiche Strecke 25l. Das weiß und kennt jeder. Genau so funktioniert auch unser Körper, beziehungsweise unser Stoffwechsel. Und den Stoffwechsel kann man konditionieren. Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber es geht.
Am Ende ist jedoch eins wichtig: Nudeln machen glücklich.
Sie schmecken gut. Sie sind eine Art Lebensgefühl und sie tun der Seele gut. Und bereits Winston Churchill sagte: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.“
In unserer „Überfluss-Gesellschaft“ gibt es Alles in Hülle und Fülle. Jeden Tag Brot und Nudeln, Kartoffeln oder Reis. Fleisch und Fisch, Gemüse und Obst. Ich habe für mich folgendes entdeckt: Wenn ich jeden Tag Nudeln (Kohlehydrate) esse, dann kämpfe ich ständig mit meiner Wage. Die schnauft dann nämlich von Tag zu Tag mehr. Ich fühle mich träge und antriebslos, bin müde und launisch. Eigentlich machen mich die Nudeln dann auch kein bisschen glücklich. Mein Körper ist schlapp und ermattet und wenn man Herrn Churchill Glauben schenken mag, hat die Seele hierauf keine Lust.
Wenn ich aber hin und wieder, und das ist bei mir im Regelfall maximal zwei Mal pro Woche, meine Nudeln genieße, mit guter Soße, einem Glas Wein, gemeinsam mit Freunden, dann nimmt mir mein Körper und meine Wage das auch nicht übel. Mein durchaus gut gefüllter Nudelteller macht mich dann glücklich. Er streichelt gerade zu meine Seele und ein schlechtes Gewissen kommt nicht auf. Denn weder stöhnt die Wage unter meinem Gewicht, noch fühle ich mich ausgelaugt und müde – ganz im Gegenteil: ich habe meiner Seele etwas Gutes getan und sie hat Lust in meinem Leib zu wohnen.
„Ich genieße meine Nudeln, ganz bewusst und voller Leidenschaft“
Klar. Der Verzicht auf Kohlehydrate ist zu Beginn ein „hartes Brot“ aber für mich hat es sich gelohnt. Ich fühle mich wohl damit und ich kann gut damit umgehen. Und wenn ich ehrlich bin, denke ich gar nicht mehr darüber nach. Deswegen fällt es mir vielleicht auch leicht. Neben den täglichen Freudensprünge, die ich mache, wenn ich auf die Waage steige ist mir jedoch eines noch viel wichtiger: ich fühl mich fit. Ich bin gesund, fröhlich, voll Energie und bester Laune. Auf meine wöchentliche Portion Nudeln freue ich mich immer besonders. Die genieße ich dann in Ruhe. Jede einzelne Gabel wird voll Hingabe verzehrt. Und mein Körper dankt es mir, in dem er genügend Energie hat die „bösen Kohlehydrate“ irgendwie so zu verwerten, dass sie nicht auf meinen Hüften landen.
Meine Lieblings-Pasta-Rezepte findet Ihr natürlich auch hier auf meinem Blog.