Purple Rain

Die geilste Band der Welt

Eine Ode an Euch!

Mit Aussagen wie: „die geilste Band der Welt“ muss man ja grundsätzlich immer vorsichtig sein. Zumal ich erstens viele kenne und zweitens niemand auf den Schlipps treten will und drittens und das ist das wichtigste, es auch auf das ganze drum rum ankommt. In einem handelsüblichen Bierzelt ist „Ois Easy“ für mich die geilste Band der Welt. In Dachau sowieso!

Das liegt zum einen daran, dass sie eben aus Dachau kommen. Das im Zelt gefühlte 90% der Gäste mit einem von der Band verwandt sind, verschwägert, in die Schule gegangen sind oder beim Sport waren oder weiß der Teufel was sonst noch angestellt haben. Und zum anderen, dass die Jungs eine mega Stimmung machen, die Richtige Tonart treffen und die perfekte Mischung haben. Wenn ihr jetzt meint, so eine Bedienung, die nicht mal Blockflöte spielen kann, kann sich in musikalischer Hinsicht vielleicht kein Urteil bilden, muss Euch zwar im ersten Moment rechtgeben – im zweiten aber schon nicht mehr! Ich bin in vielen Bierzelten unterwegs, ich höre viel, ich singe viel (zwar falsch aber viel) und ich weiß: das was die 7 Jungs zaubern, können nicht viele!

3 Töne und halb Bierzelt Bayern steht auf den Bänken. Da bleiben sie dann stehen bis „Purple Rain“ erklingt und die Jungs in ihren verdienten Feierabend fotografiert werden. Aber dazu später gerne mehr.

Sind wir ehrlich – wenn eine Band den mit Abstand schönsten Gitarristen Bayerns in der ersten Reihe stehen hat, dann tut sie sich von Haus aus einfach schon leichter wie viele andere.

Mädels Hand aufs Herz: wer von Euch hat sich nicht schon mal eine Bierbankbekanntschaft so schön getrunken wie der Florian schon ist? Wenn da Strasser Hulappalu anstimmt und in feinstem „Gabalier-Steirisch“ die Halle zum Toben bringt, sind jegliche Biertischstreitigkeiten vergessen und alle feiern zusammen.

Und wenn zu guter Letzt um 21 Uhr das ganze Bierzelt von Maßkrug-Laternen beleuchtet wird, dann hat „Ois Easy“ „Ois richtig“ gemacht. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt, die Gäste haben gute Laune und die Bedienungen springen auf die Bänke und tanzen im Gang. Dann ist des mein Bierzeltwetter. Dann bin i dahoam. Zwischen meine leere Maß´n und meine abgefressenen Hendl. Dann sind alle zufrieden und feiern und fühlen sich sauwohl. In einer anderen Welt, zumindest für die paar Stunden Bierzelt.

An dieser Stelle wirft sich mir folgende Frage auf: warum können des die einen Bands und die anderen nicht? Respektive: warum gibt es die Bands überhaupt noch, die es nicht können? Mal vom umwerfenden Aussehen, Dialektkünstlern und Rampensäuen abgesehen – auf den Bierzeltbühnen stehen großartige Musiker. Aber irgendwie bekommen sie den Dreh zu dieser großartigen Partystimmung nicht hin. Ist ja nicht schlimm, die können dafür einen Defiliermarsch präsentieren, der Gänsehaut bereitet. Und das hat auch definitiv bayerischen Bierzeltcharme. Für die Party am Abend sind sie aber bei weitem nicht so geeignet wie die „wilden aus Dachau“.

Warum ich mir darüber Gedanken mache? Schließlich bin ich im Bierzelt zum Arbeiten und nicht zum Feiern. Auch damit habt ihr völlig recht. Aber bei toller Stimmung arbeitet es sich viel besser! Und dann ist da noch ein Phänomen, über welches ich keine Studie geschrieben habe, es mir aber aus Erfahrung so vorkommt: die Bierzelt-Schlägerei. Gibt es. Süßen Senf zu de Weißwürscht, auf kaum einer Party kanllt es so oft und so viel wie in einem Bierzelt. Allerdings hat mich die Erfahrung gelehrt, dass bei guten Bands und guter Stimmung die Luft weit seltener so brennt wie bei mittelmäßiger Musik. Ist vielleicht nur ein Bauchgefühl. Oder ich bekomme es nicht mit – aber für mein Dafürhalten ist das so.

Neben dieser Lobeshymne an „Ois Easy“ möchte ich nicht verpassen, auch andere Bands als herausragend zu betiteln – andere Bands in einem anderen Drumrum. Bands die auf der Wiesn in großen und kleinen Zelten spielen sind genau da perfekt aufgehoben. Machen das richtig gut. Bands die in Dachau im Weißbiergarten spielen und später im Jahr in der Bratwurst, sind in der Tat herausragend.

Zum großen Zelt in Dachau gehört „Ois Easy“ wie der Schaum aufs Bier! Jungs ihr seid Wahnsinn!

Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle nochmal das erste letzte Lied auffassen. Ein bisschen ist es eine Herzensangelegenheit, aber es ist vor allem auch der Moment, in dem die Party zu Ende ist. Wenn Purple Rain erklingt, dann macht sich in meinem Bauch dieses warme Gefühl von Feierabend und geschafft breit. Fühlt sich gut an. War ein anstrengender Tag. Die Jungs kommen strahlend von der Bühne und freuen sich auf eine Feierabend Hoibe. Und beim Tische putzen denke ich drüber nach, dass ich wahnsinnig liebe und nette Menschen in meinem Service hatte. Es geht mir gut, ich liebe meinen Job und ich genieße…

 

(mein persönliches Purple Rain Lieblingsvideo *1985)

I never meant to cause you
any sorrow
I never meant to cause you
any pain
I only wanted one time to see
you laughing
I only wanted to see you laughing
in the purple rain
Purple rain, purple rain

Am Ende haben irgendwie alle gelacht. Und alle getanzt. Und es war ein Bierzeltabend wie man ihn sich wünscht. Und um sämtliche Missverständnisse vorher schon aus dem Weg zu räumen – ich bin Eine von den 10% aus dem Zelt, die nicht mit den Jungs verwandt oder verschwägert ist und auch keinerlei Sport mit ihnen getrieben hat 😀 ich hab für den Text auch kein Geld bekommen – es ist einfach meine ganz persönliche, ehrliche Meinung! (Schade, dass man des so deutlich schreiben muss)

Notiz: Ich geh mit meiner Laterne – Goldi du hast mir sehr gefehlt – Handynummern schreibt man nicht auf Zettel, man brennt sie auf Glubberl – morgen vielleicht!

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